24. November 2009

Schneckenpost

Ich liege auf der Straße. Ganz nah am Asphalt. Meine Wange berührt fast das kalte Grau. Nass. Schmutzig.Kalt.  Eine kleine Schnecke kriecht an mir vorbei. Langsam. Sehr, sehr langsam. Fast höre ich sie keuchen. Angestrengt zieht sie ihr Häuschen. Ihr schweres.
Ich liege auf der Straße. Ganz still. Betrachte sie und flüstere leise: " He, kleine Schnecke. Zieh dein Häuschen aus. Leih es mir. Für einen Augenblick. Ich brauche ein Heim. Ich brauche Schutz. Ich will mich verkriechen. Jetzt. Ich brauche einen kleinen Panzer und mehr Sicherheit. He, kleine Schnecke...warte auf mich. Nur kurz." Aber die kleine Schnecke hörte mich nicht mehr, kroch keuchend weiter und drehte sich nicht um. Schade. Chance vertan.

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