Da saß ich. Am Brunnenrand. Meine Finger waren rot vor Kälte. Ich spürte es nicht.
"Geh nach Hause kleine Mia.." murmelte mir ein Igel zu. " Es ist viel zu gefährlich für ein Mädchen. Und zu spät. Kleine Mia, es ist doch schon dunkel. Geh schnell nach Hause." Ich schüttelte den Kopf. Klare Luft wollte ich. Einen klaren Gedanken. Nur einen. Klare Luft kann klare Gedanken erzeugen. Das- erschien mir logisch.Also blieb ich.
Die Kerzen flackerten leise. Die Luft klirrte. Meine Füße spürte ich schon lange nicht mehr. Viel zu dünn waren meine Turnschuhe. "Mia, Mia lauf nach Hause. Schnell, liebe Mia." Die kleine Kohlmeise zwitscherte ganz aufgeregt. "Du, du wirst dir eine, eine Erkältung holen. Hörst du Mia, liebe Mia,eine Erkältung, jawohlja.Lauf, nun lauf schon.." Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte die Stille spüren und meine innere Ruhe zurück. Denn Stille erzeugt auch Ruhe. Das- fand ich sehr logisch. Also blieb ich.
Aus der Ferne hörte man das Rauschen der Autos. Sonst nichts Meine Tränen tropften auf den Boden. Manche sind eingefroren. Ich bemerkte es nicht. "Sei nicht traurig Mia,hör doch auf zu weinen. Du zitterst schon, spürst du das denn nicht mehr? Mia, steh auf und geh. Bitte.."die kleine Haselmaus sah mich mit großen Augen an." Du musst umarmt werden, nicht hier sitzen. Hier redet niemand mehr. Ein stiller Ort. Zu still für dich. Du brauchst liebe Wort. Mia. Worte brauchst du." Ich schüttelte den Kopf. Die Kirchenuhr schlug zweimal und die kleine Laterne schien spärlich auf das Grab meiner Großeltern. Ich wollte die Kälte spüren. Die eisige Kälte- denn wenn man Kälte spürt..dann ja dann spürt man irgendwann auch wieder die Wärme. Das fand ich sehr logisch. Also ging ich.
macht mich sehr nachdenklich.
AntwortenLöschenDeine Geschichte sind immer großartig. Mach weiter so. =)
AntwortenLöschenDieser kleine Text hat mich sehr berührt. Danke dafür, Mia, ... danke!
AntwortenLöschen