20. November 2008

Im Alleingang.

Ich war schon immer gern allein. Immer. Als Kind habe ich gern allein gespielt. Ich habe Sandkuchen mit Streuseln aus Löwenzahn und Gänseblümchen gebacken und saß gern auf Bäumen. Ganz still war es dann. Manchmal habe ich laut gesungen und manchmal habe ich einfach nur die Umgebung beobachtet. Schön fand ich es immer. Ab und an saß meine liebste Puppe Meike mit auf dem Baum. Ich habe sie gut festgehalten und sie in meine Jacke gewickelt. Sollte ja nicht frieren. Geändert hat sich das nie. Ich brauche meine Freiheiten. Meine Zeit. Ich will dann einfach nur da sitzen. Aus dem Fenster sehen, malen, Musik hören oder ganz leise auf der Treppe sitzen. Die Beine angezogen und mein Kopf ruht auf meinen Knien. Im Sommer sehe ich mir auf dem Balkon die Sterne an und im Winter zähle ich die Schneeflocken. Ich gehe in der Nacht spazieren und schleiche durch den Wald.
Wahrscheinlich habe ich es deshalb auch nie lange mit Männern ausgehalten. Schnell, viel zu schnell fühlte ich mich eingeengt. Ich fühlte mich beraubt. Ja, beraubt, trifft es ganz gut. Wie ein Vogel im Käfig. Eingeschlossen und die Luft wurde langsam weniger. Und bevor es mir tatsächlich den Atem raubte, bin ich schon weiter gelaufen. Weiter und weiter. Bis ich fast Atmenlos war. Keuchend. Herzschlag bis zum Hals. Seitenstiche und Herzschmerz inklusive. Alles halb so wild. Alles ist besser als eingeengt zu werden. Und als ich mal wieder so rannte, ohne mich noch einmal umzusehen, da warst du. Hast mich aufgehalten. Nur kurz.
Und heute...
bin ich immer noch gern allein. Am liebsten mit dir.

4 Kommentare:

  1. Oh, ich war so lange nicht auf deinem Blog und hab kürzlich deine erfreulichen Beiträge gelesen, dass du kein Single mehr bist. Ich freue mich total für dich und wünsche dir das größte Glück auf Erden mit diesem Mann :)

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  2. Eine wunderschöne Liebeserklärung. Alles Gute. *smile*

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  3. Dem kann ich mich anschließen, den Ausführungen der anderen KommentatorInnen. Dein Blog, Deine Schreibweise ist herrlich und gerade wenn ich mich mal wieder über etwas geärgert habe oder auch überglücklich bin, wenn ich traure oder wenn Hoffnung in mir aufkeimt, da lese ich Deine Zeilen und fühle mich immer ein klein wenig ver- und bezaubert und das ist wunderbar!
    Selbst Deine nachdenklichen Blogs, zum Beispiel, mit der essenden Frau an der Bushaltestelle, da ist mir, als säße ich mit dabei; und beim Lesen der Zeilen mache ich mir so meine Gedanken über unsere Umwelt.

    Du schreibst wunderbar, Mia!

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