24. Oktober 2008

Nähe. Nachts wenn du schläfst.

Manchmal, wenn ich nicht schlafen kann, backe ich Kuchen. Oder ich lese. Oder ich backe Plätzchen. Oder ich backe gleich zwei Kuchen. Für jemanden der gerne Kuchen isst. Freunde, Nachbarn, Mama, Bruder oder so. Manchmal schaue ich auch aus dem Fenster. Dann suche ich kurz den Mond, sende kleine Grüße und zähle die Sterne. Ich überlege, wie viele Menschen auch gerade den Mond anschauen. Mit mir. Zusammen quasi. Ich stehe dann auf Zehenspitzen und lehne mich weit, ganz weit aus dem Fenster. Zitternd beiße ich mir auf die Unterlippe. Hübsch ist er- der gute Mond. Kalt es ist. Dennoch lehne ich mich noch weiter aus dem Fenster. Und da sehe ich sie. Die anderen schlaflosen Menschen.
Ich sehe Ferdi. Die Gardine weggeschoben und das Fenster geöffnet. Da steht er mit verschränkten Armen und glasigen Augen. Sein Schlafanzugsoberteil ist zerknittert. Bügelt wohl niemand mehr. Ob er mit seiner Gisela spricht?
Ich sehe Frau Maier. Sie geht durch die Wohnung. Auf und ab. Setzt sich sich auf den Balkon. In eine Decke gehüllt. Sie isst irgendwas und lässt ab und an was vom Balkon fallen. Ob sie einsam ist?
Ich sehe Janine. Sie müsste längst schlafen. Sie kann kaum aus dem Fenster sehen. Sie wischt sich immer wieder über die Augen. Gähnt. Ob ihre Eltern wissen, dass sie noch wach ist?
Ich sehe Herrn Pflaumenbaum. Er steht vor der Tür und schaut zum Mond. Kratzt sich am Kopf und wartet auf seinen Hund. Wie heißt der noch gleich?
Janine winkt mir. Ich winke ihr zurück. Frau Maier sieht mich und geht schnell rein. Herr Pflaumenbaum kratzt sich und geht ins Haus.Schließt die Tür dreimal ab. Nur Ferdi bleibt noch lange stehen. Sehr lange. Aber ich bin bei ihm. Ein wenig zumindest.

2 Kommentare:

  1. Heute Nacht war ich auch bei Euch *seufz*


    *gähn* Herr/Frau Anonym, du langweilst mich!!!! (was auch immer kommt)

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  2. ich mag sie auch die Nacht, wenn es ruhig wird und man seine eigenen Gedanken hören kann.

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