Ich stand in der kleinen Umkleide. Der Geruch von Chlor, Wasser und Duschgel kroch durch die Gänge. Schnell zog ich meinen Pullover aus, rückte mein Oberteil zurecht. Warf die Jeans auf meine Tasche und stopfte die Socken in die Turnschuh. Mit einem fast ächzenden "Klock" öffnete ich die die Kabinentür. Gewöhnheitsmäßig schloss ich meine Sachen in dem Fach mit der Nummer 13 ein. Nummer 13 mit dem pinken Schlüsselbändchen. Falls Nummer13 mal besetzt ist, wähle ich Nummer 15-ist fast genauso gut. Gedankenverloren band ich den Schlüssel um den Träger meines Oberteils, zuppelte noch etwas die Pants zurecht und ging zu den Duschen. Freundlich nickte ich den anwesenden Frauen zu und stellte mich selbst unter eine der Duschen. Erst war sie viel zu kalt, dann wurde sie viel zu heiß. Ein Mädchen mit geringelten Badeanzug stand vor mir und starrte mich an. "Karina, starr die Leute nicht so an. Der Frau ist das unangenehm. Lass das bitte." Mir war es nicht unangenehm- aber das wollte ich der Mutter nicht erklären. Karina starrte weiter und streckte mir die Zunge raus. Eine ältere Dame kam auf Krücken in die Dusche, leise stöhnend hielt sie sich an der Wand fest. Die Mutter von Karina sah recht bieder aus. Ihre strenge Kurzhaarfrisur saß, trotz Dusche, perfekt und kein Spritzer Wasser benetzte ihre Haare. Der maritime Badeanzug passte zu ihr. Die ältere Dame ächzte erneut und ging ,so schnell sie konnte, weiter. "Karina, streck der Frau nicht die Zunge raus. Das macht man nicht. Lass es bitte. Du sollst doch nicht so frech sein." Mittlerweile zog Karina schon diverse Grimassen und hätte damit jeden Wettbewerb gewonnen. Die Mutter nannte ich heimlich Petra. Petra, die halbtags arbeitet- vermutlich in einer Bank, sich nachmittags liebevoll um die Familie und das kleine Reihenhaus kümmert. Petra wird von den Nachbarn sehr geschätzt und ihr Vorgarten ist perfekt. So wie sie halt. Eine perfekte, biedere Frau um die 40.
Um so stiller war ich als sie ihren öden Badeanzug auszog und ein sehr großes Brusttattoo zum Vorschein kam. Ein Totenkopf, aus dessen Auge kam ein Skorpion und darunter stand : "PussyROCK".
*grins* Ja so ist das mit den Vorurteilen, es kommt meistens anders als man denkt ;)
AntwortenLöschenDa würde man gern mit dir schwimmen gehen. :-D
AntwortenLöschenNun, wenn ich ehrlich bin, dann steht das Tatoo nicht im Widerspruch zu Deiner Einschätzung der heutigen Petra. Eher unterstützt es das noch...
AntwortenLöschen*lach* schöne geschichte, danke;)
AntwortenLöschenGute Erziehung, fällt gar nicht weiter auf, dass du aus Paderborn kommst.
AntwortenLöschen...tja, manche Dinge im Leben ändern sich, manche bleiben, bei manchem ist man froh, dass man es noch hat, anderes vermisst man. Petra wäre auf jeden Fall eine interessante Kandidatin für ein Klassentreffen.
AntwortenLöschen@kudman: Hehe..ja genauso ist es. :)
AntwortenLöschen@anonym: Ich gehe jede Woche..nein, ich nenne kein Schwimmbad. ;)
@toublogger: Ja? Also, vonwegen..früher wild..heute bieder? Hmm..könnte sein.
@jab: Oh bitte. :)
@franz-josef: Lach..wie darf ich denn das verstehen?
@kudman:Ohja. Da hast du wohl Recht. Ich muss erstmal mehr über sie erfahren..irgendwie hat sie mich neugierig gemacht. :)
kennst du das lied "oh st. pauli" von bernd begemann? daran erinnert mich das.
AntwortenLöschen@littlejames: Ne..das sagt mir nun nichts..aber ich werde mal bei Youtube nachsehen. :)
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