Niemandsdinge

Kleidung ist toll.Und schließt oder beendet Bekanntschaften.

Neulich:"Was hast du gestern Abend noch so spät hinter meinen Haus gemacht?",fragt mich meine Nachbarin Anette."Hinter deinem Haus? War ich nicht. Hast dich vertan.War doch dunkel,"lüge ich sie an."Doch du hattest wie immer deinen Mantel an.Niemand trägt hier sonst so einen Mantel."Oh,Gott.Natürlich.Der Mantel.Aber was soll man sonst in einer bitterkalten Novembernacht zum Herumspionieren anziehen,als einen warmen,langen Tweedmantel?
Wenn ich das nächste mal zum spionieren gehe,leihe ich mir den Mantel meiner Freundin aus.
Und ,eine echte Freundin leiht ohne mit der Wimper zu zucken.Meine würde es tun.

Vor kurzem:Ich erinner mich immer wieder gern an diverse große Jungen-Sweatshirts mit Aufschriften wie "Red Bulls Dj Academy Berlin 1998"oder "Planet of the Apes"die in meinen Kleiderschrank immer wieder auftauchen.Sie stammen aus einer Zeit des Frischverliebtseins,wo ich das verwaschene Teil,das er in einer kühlen Sommernacht ausgezogen und mir gegeben hatte,angezogen und für Wochen nicht mehr auszog und in eine lebenslängliche Leihgabe verwandelte.Und nirgends kann man sich als Frau zerbrechlicher fühlen als in einem zu großen Pullover oder Hemd.

Letzens:Eine nette Person sagte voll Anerkennung zu mir:"Die Converse,die du im Herbst anhattest,(weiß mit Regenbogen)die habe ich auch."
Ich:"Oh.Ja?"
Sie:"Ja,die sind schön!"
Ich:"Ja."
Sie:"Ich habe sie aber in beige.In weiß gab es die nicht mehr.
Ich:"Oh.Dann können wir keine Freundinnen sein.