28. September 2007

Der schwarze Rollkragenpullover sitzt eng am Hals. Ein angenehmes und so warmes Gefühl.Meine Füße sind etwas kalt, aber das bin ich gewöhnt.
Ich halte den Kopf ist etwas schief, dadurch fällt mir mein Pony ins Gesicht und verdeckt ein Auge. Immer wenn ich den Kopf etwas schief halte,schaue ich streng und bekomme eine kleine Falte über der Nase,zwischen den Augenbrauen. Ich beiße leicht auf meine Unterlippe und fahre mit der linken Hand durchs Haar. Dann denke ich nach..über dieses und jenes.
Ich glaube, dass ich das schon immer so gemacht habe.

Früher hat es meine Oma immer gestört.
Sie sagte immer:
" Och Mieze, schau nicht so. Das gibt Falten. Willst du so ne böse Falte auf der Stirn?"
" Och Liebes, schau nicht so. Warum hälst du deinen Kopf so schief?Irgendwann wirst du selbst ganz schief."
" Och Mia, schau nicht so. Warum fummelst du immer in deinen Haaren rum? Das macht sie völlig wirr und verursacht Spliss."
" Och Mia,schau nicht so. Worüber denkst du denn immer nach? Grübel doch nicht so viel oder willst du noch schlechte Laune bekommen?
" Och Mieze, schau nicht so. Du siehst viel zu streng aus. Das passt doch gar nicht zu dir."
"Och Süße,schau nicht so. Warum beißt du dir immer auf die Lippe? Das macht ein Mädchen nicht. Wie willst du jemals Lippenstift tragen?

Heute fällt es niemanden mehr auf. Irgendwie ist das traurig.

8 Kommentare:

  1. vielleicht weil es einfach zu dir gehört!

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  2. Ha! Das liegt daran, daß du uns immer nur einen Ausschnitt deines Gesichtes zeigst! Ganz bestimmt!

    Aber ich bin sicher, uns wäre es aufgefallen. Demonstrier uns das doch mal, damit wir fürs nächste Mal vorbereiteter sind. ;-)

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  3. Ach ja, die Omas... Ich hätte auch gern eine gehabt :) Leider hab ich von meinen ganzen Großeltern nicht allzu viel gehabt und finde das sehr schade... V.a. so ne richtige Oma hätte ich immer gern gehabt :)

    Hast Du Deine Oma lange gekannt?

    Ansonsten denke ich auch, daß es vielleicht schon noch jemandem auffällt, daß er Dich aber einfach so akzeptiert, wie Du bist und sich dann nur fragt, worüber Du wohl nachgrübelst... :)

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  4. So eine richtige Oma muß nicht unbedingt etwas gutes sein, Christine. Ich habe nie einen Großvater gekannt, aber hatte glücklicherweise aus beiden Seiten meiner Familie die Oma lange Zeit.

    Ich habe dabei sowohl negative als auch positive Erfahrungen gemacht. Eine Oma war echt klasse. Ich hab sie immer wieder gern besucht. Ich war früher immer begeistert, wenn wir sie besuchen gefahren sind. Als sie sich altersbedingt immer weniger an die Vergangenheit erinnern konnte und ich sie immer erinnern mußte, daß ich nicht ihr Sohn sondern bin und Martin heiße bin ich öfters vorbeigefahren und habe mit ihr ein Stück Kuchen gegessen und einen kleinen Spaziergang gemacht. Jedesmal war sie total begeistert und ich habs gerne gemacht. Letztes Jahr hat sich das geändert, nun bringe ich keinen Kuchen mehr mit, sondern ein paar Blumen. *schnieftz*

    Mit meiner anderen Oma wohnte ich in einem Haus. Jedesmal wenn jemand heim kam wurde ihre Tür auf dem Flur ein Spalt aufgemacht, geguggt wer kam. Freunde haben es mit einem Hi oder einem Winken erwiedert - klock, Tür schnell zu. Hm... naja, etliche kleinigkeiten mehr gibts da noch. Ich rede nicht viel mit ihr, gratuliere aber pünktlich zum Geburtstag und sage Hi wenn ich heutzutage bei meinen Eltern zu Besuch bin. Aber irgendwie hat sie es schon immer geschafft, alles was sie erzählte etwas unfreundlich klingen zu lassen - früher wär alles besser gewesen. Früher hätte ich dieses und jenes machen müssen und dieses und jenes nicht gedurft und soundso bestraft worden.

    Manchmal tut sie mir schon leid irgendwie...

    Hm... vielleicht hast du doch recht, so ne Omi zu haben ist schon etwas schönes, auch eine, die mit der Kinderbuchomi wenig Ähnlichkeit hat. :) Wirklich schade, daß du von beiden sowenig hattest, Christine.

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  5. @sari: Meinst du? Hm..vielleicht.

    @martin: Lach..willst du mich jetzt dazu auffordern mehr Gesicht zu zeigen? Haha..Na vielleicht wenn ich den Wettbewerb gewinne. ;)

    @christine: Ich kannte meine Oma 21 Jahre lang. Sie war eine großartige Frau.Wirklich. Keine klassische Bilderbuchoma..anders wundervoll. Ich liebte es mit ihr an der Pader zu sitzen.Auf ihrem Sofa zu hocken und ihr zu zuhören.Und mein Herz wird jetzt noch ganz schwer, wenn ich daran denke. Sie kannte so viele Leute. Manchmal werde ich heute noch auf sie angesprochen. Ihren Namen kennen sie..meinen meistens nicht.
    Ich vermisse sie..immer noch. Und..ich wollte immer so werden wie sie. Aber ich glaube, dass gelingt mir nicht.
    Mein Opa lebt noch. Er ist 96 Jahre alt, zur Zeit geht es ihm nicht so gut. Vielleicht schreibe ich mal drüber. Zur Zeit macht es mich zu traurig.

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  6. Ach Mia, laß uns mal einen Café trinken gehn. Dann fällte es mir auch auf, bestimmt.

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  7. Liebe Mia,
    das mit Deinem Opa kann ich gut verstehen. Mein Vater (55 Jahre alt) liegt momentan mit Krebs im Krankenhaus, er wurde letzte Woche Dienstag operiert und es ging recht gut bergauf danach. Vor einer Stunde bekam ich einen Anruf, daß er starke innere Blutungen bekommen hat und per Hubschrauber von seinem "momentanen" Krankenhaus in ein anderes geflogen werden mußte. Dort konnten sie die Blutungen wohl irgendwann stopppen, aber er brauchte 6 Bluttransfusionen und liegt jetzt auf der Intensivstation :-(

    Ich bin noch total durcheinander... Gerad kam ich zurück, denn mein Pferd wurde gestern abgeholt - ich kann ihn durch die neuen Studiengebühren nicht mehr halten. Er war und ist mit das Wichtigste auf der Welt für mich - ich kenne ihn seit 10 Jahren, hab ihn damals mit eingeritten und bin durch dick und dünn mit ihm gegangen. Er war immer da, wenn etwas schief lief in meinem Leben. Ich vermisse ihn furchtbar :-(

    Manchmal fragt man sich, warum soviel schief geht... Angefangen hat es vor 4 Jahren, als meine Eltern sich aus heiterem Himmel trennten und irgendwie dauert diese Pechsträhne bis heute an... :-(

    Hm, tut mir leid, daß ich jetzt so viel geschrieben hab, irgendwie ist das gerade alles so aus mir herausgesprudelt... Vielleicht, weil ich einfach Angst um meinen Vater hab...

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  8. Liebe Christine..mir fehlen jetzt hier die richtigen Worte.Ich würde dir gern irgendwas sagen..irgendwas wärmendes..liebes..irgendwas das dir den Schmerz, die Angst und die schlechten Gefühle nimmt.Ich würde gern deine Hand nehmen und sagen..alles wird gut..aber noch nicht mal das kann. Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit..und wenn ich dir irgendwie helfen kann..meine Emailadresse hast du ja.

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